Oft werde ich von Freunden gefragt, wie ich zuhause Kaffee mache und wieso er bei mir zuhause so gut schmeckt. Lasst mich historisch anfangen und euch erzählen, warum immer noch viele Leute denken, dass Kaffee nur mit Milch und Zucker schmeckt. Ihr erinnert euch sicher an den Automatenkaffee in der Uni, an die Filterkaffeekannen in Meetings, der dort schon gefühlt seit Stunden stand und dementsprechend auch nur mit Milch und Zucker schmecken konnte. Wir und auch ich sind groß geworden mit oft ungenießbaren Kaffee. Das liegt an ein paar ganz einfach Gründen, die ich euch heute erzählen möchte Um auch wirklich zu beweisen, dass guter und leckerer Kaffee schmecken kann und nicht teuer sein muss, habe ich eine Brühmethode mitgebracht, die euch oft nicht mehr als 10€ kostet. Lasst uns von einer Portion von 2 gebrühten Tasse Kaffee ausgehen. Nach meiner Rechnung kommen also die Kosten für das Equipment plus die Kosten für die Kaffeebohnen, die benötigt werden für 2 Tassen Kaffee, zusammen. Diese Brühmethode heißt French Press und ihr habt sie sicher schonmal gesehen und vielleicht sogar einen Kaffeezubereiter dieser Art zuhause. Das Wort Stempelkanne wird auch oft für die French Press gebraucht. Bei Ikea gibts eine French Press sogar schon für 5,99€ und schlecht ist sie für diesen Preis auf keinen Fall. Mein erste French Press war von Ikea und hat sehr lange gehalten und mir gute Dienste geleistet. Ich mit meiner langjährigen Kaffeeerfahrung kann euch sagen, dass die French Press oft die einfachste, billigste und leckerste Methode ist um einen Einstieg in die leckere Welt des Kaffees zu bekommen. Wenn ihr den Blogartikel abkürzen wollt, könnt ihr euch auch gern einfach mein YouTube Video zu dem Thema hier ansehen: Während ich mir schonmal mein gleich benötigtes Equipment raussuche, erzähle ich euch noch eben die Hauptgründe, warum wir daran gewöhnt sind unseren Kaffee mit Milch und Zucker zu versüßen:
Filterkaffee verhält sich sehr unterschiedlich zur French Press Kaffee. Bei der Filterkaffeemaschine läuft das Wasser von oben durch den Kaffee durch, extrahiert somit den Geschmack und läuft unten wieder ab. Die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee ist sehr kurz. Die French Press, die am weitesten in Frankreich, Italien und England verbreitet ist, und sogar in meiner Kaffeeszene etwas verpönt ist, sieht vielleicht auf den ersten Blick aus wie eine Teekanne oder ein Milchaufschäumer. Der Kaffee sitzt oder zieht in der French Press, bevor man den Kaffee filtert und trinkt. Durch diese längere Standzeit muss ein anderer, gröberer Mahlgrad benutzt werden als beim Filterkaffee. Dadurch, dass es bei der French Press kein Papierfilter gibt, schmeckt der Kaffee mit dieser Methode oft viel voller und hat einen größeren Körper, verglichen mit dem 'klareren' Kaffee der durch einen Papierfilter entsteht. Bei der French Press bleiben durch das Fehlen des Papierfilters kleine Partikel und auch Öle in der gebrühten Tasse Kaffee. Grade das macht für viele doch einen guten starken schwarzen Kaffee aus, oder nicht? Hier nun meine French Press Methode, die natürlich sehr inspiriert und angelehnt ist an die Methode von James Hoffmann:
HINWEIS: Ich möchte aber trotzdem sagen, dass dies nur eine Empfehlung ist und der wichtigste Kritiker eures Kaffees seid immer noch ihr. Ist euch der Kaffee also z.B. immer noch zu schwach? Probiert mal mit den Parametern zu spielen, dass heißt benutzt mal 7-8g Kaffee auf 100ml Wasser (oder sogar noch mehr), lasst den Kaffee mal länger als 5 Minuten ziehen (oder kürzer). Viel Spaß beim Experimentieren. Der vielleicht wichtigste Hinweis nochmal betont: Kauft guten fairen Kaffee. Ihr entscheidet durch euren Konsum in welche Richtung sich unsere Welt entwickelt. Und für 3,49€ für 250g wird keiner in der Wertschöpfungskette des Kaffees fair bezahlt. Im Schnitt fassen nämlich 20 Hände die Kaffeebohne an, bevor sie bei euch landen. Und bei 3,49€ auf 250g Kaffee bleiben da sicherlich viele Hände unterbezahlt. Wow, der Blogbeitrag ist doch ein bisschen länger geworden, als ich dachte. Trotzdem hoffe ich, dass ich euch aufzeigen konnte, dass guter Kaffee nicht teuer sein muss. Mit welchen Kaffeemythen soll ich noch aufräumen oder welche Brühmethode kann ich euch noch erklären? Hinterlasst eure Nachricht gern in den Kommentaren. Viel Spaß beim Nachmachen! Bis bald, auf einen Kiez Kaffee im KRAFT.
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AuthorHey, ich bin Marco, der Inhaber vom Kiez Kaffee Dealer eures Vertrauens, dem KRAFT in Berlin Prenzlauer Berg. ArchivesCategories |